Die B-Jugend des TuS Komet Arsten will in die Handball-Oberliga und hofft auf einen Saisonstart im Frühjahr
Bremen.Sie machen ihrem Spitznamen alle Ehre: Die weibliche B-Jugend des TuS Komet Arsten wird „Trotzköpfe“ genannt und strebt auch in der Covid-19-Krise mit großer Vehemenz hohe Ziele an. Sie will dem grassierenden Virus standhalten – und dann will die Mannschaft von TuS-Trainerin Tanja Theilig auch die Vorrunde zur Handball-Oberliga erfolgreich bestreiten und sich im kommenden Jahr auf höchster Ebene als geschlossene Einheit präsentieren.
Souverän stand die Mannschaft am Ende der Qualifikation mit 6:0 Punkten und einem Torverhältnis von plus 42 Toren an der Tabellenspitze der Qualifikationsrunde und zog in die Vorrunde zur Oberliga ein. „Aber eigentlich war uns allen klar, dass es nur eine Frage der Zeit sein dürfte, bis uns Corona wieder einholen würde“, unkte die Trainerin bereits unmittelbar nach der Qualifikation – und sollte Recht behalten.
Nachdem die Infektionszahlen nach den Sommerferien noch stetig gesunken waren, stiegen sie im Herbst wieder drastisch an und Bremen wurde zum Risikogebiet erklärt. Viele weitere Bundesländer folgten und zwangsläufig wurde der Spielbetrieb im Amateursport wieder ausgesetzt. Neue Corona-Verordnungen wurden erlassen, Arstens Handball-Abteilung passte sich den ständig wechselnden Situationen immer wieder an und alle „Kometen“ hofften inständig, dass die Sportanlage an der Egon-Kähler-Straße weiter geöffnet bleiben könnte. „Alles ist besser, als wieder alleine laufen zu müssen, Krafttraining in den eigenen vier Wänden zu absolvieren und zusätzlich auch noch keinen sozialen Austausch haben zu dürfen“, betont Tanja Theilig.
Schließlich dürften sich Alle freuen, die Halle und der Kraftraum dürfen seit Anfang November von jeweils zwei Personen sowie einem Trainer genutzt werden. „Nach einer schnellen Abfrage bei den Eltern arbeiten wir jetzt schon seit sechs Wochen in Zweiergruppen“, erläutert die Trainerin, „wöchentlich wird ein neuer Plan erstellt, der es allen Spielerinnen ermöglicht, einmal pro Woche in der Halle und einmal im Kraftraum oder Stadion trainieren zu können.“ Am Wochenende müssten die Spielerinnen eigenständig laufen gehen, was sie zur Freude ihrer Trainerin mit großer Disziplin auch tun: „Wir sind richtig stolz auf unsere Mädels, weil sie alle ihre Aufgaben so toll erledigen“, versichert Tanja Theilig.
Und auch von Rückschlägen lassen sich Team und Trainerin nicht aus der Bahn werfen, so musste sich beispielsweise Jantje Uhlenberg für vier Wochen in Corona-Quarantäne begeben, weil beide Elternteile positiv getestet worden waren. „Wir sind aber alle wieder gesund“, erklärt die Nachwuchsspielerin und auch Merle Theilig freut sich auf den Trainingsbetrieb: „Wir können nicht nur endlich wieder miteinander trainieren, sondern auch über alles mögliche quatschen“, sagt sie, „das hat wirklich gefehlt.“
Bis auf eine Spielerin scharrt der zwölfköpfige Kader nun ungeduldig mit den Hufen, lediglich Jule Seebeck wird sich noch länger gedulden müssen: Die junge Frau arbeitet in einem Altenheim und darf deshalb nicht mit ihren Mannschaftskameradinnen trainieren. „Eine logische Vorsichtsmaßnahme“, verdeutlicht die Trainerin, die auf einen Saisonstart im Frühjahr hofft. „Ich denke, wenn wir im März mit der Vorrunde beginnen“, skizziert sie ihre Gedankenspiele, „könnten wir mit der eigentlichen Oberliga-Saison im Mai starten und bis kurz vor den Sommerferien damit durch sein.“
Von Seiten des Vereins wurde ein umfangreiches Hygiene-Konzept für den Spielbetrieb erarbeitet, über die Weihnachtsferien werden sich die Spielerinnen über ein wöchentliches Online-Training fit halten und innerhalb eines virtuellen Raumes können sie sich vor und nach dem Training miteinander austauschen.„Natürlich war die Enttäuschung über den Abbruch im Sommer auch bei uns Trainern groß“, erklärt Theilig, und seitens der TuS-Verantwortlichen sei tatsächlich darüber nachgedacht, den Kopf einfach in den Sand zu stecken. „Aber wir werden uns von Corona nicht schlagen lassen“, betont sie, „und wollen im nächsten Jahr zeigen, zu welchen Leistungen wir fähig sind.“