Nach drei Saisons bei den Oberliga-Handballerinnen des TuS Komet Arsten will der Trainer kürzer treten

Bremen. Alles hat ein Ende. Drei Spielzeiten hat Malte Rogoll die Handballerinnen des TuS Komet Arsten trainiert. Am Ende dieser Saison ist Schluss. Für den 33-Jährigen endet die Zeit beim Klub aus dem Süden der Hansestadt am 13. April mit dem Auswärtsspiel bei der HSG Hude/Falkenburg. Komplett abbrechen wird Malte Rogoll seine Zelte in Arsten jedoch voraussichtlich nicht. „Wahrscheinlich werde ich die weibliche C-Jugend weiter trainieren“, sagt er.

Anfang Februar habe er die Verantwortlichen in der Handballabteilung des TuS Komet Arsten in Kenntnis gesetzt, erläutert Malte Rogoll. Zu einem Knacks habe dies nicht geführt, betont der Coach.  „Wir haben die Spiele danach gewonnen“, sagt Malte Rogoll. Gegen den SV Höltinghausen behielt der TuS  mit 34:30 die Oberhand, in der aktuellen Partie gab es einen 35:33-Sieg gegen den TV Oyten II. Gegen beide Rivalen hatte der Aufsteiger bereits die Vergleiche in der Hinrunde für sich entschieden.

Gegen die „Vampires“ aus dem Kreis Verden machte am Sonnabend Emily Hübner den Unterschied. Zwölfmal langte die Rechtshänderin gegen ihren Heimatverein aus dem Rückraum hin. „Wir hatten uns auf die Schlagwürfe von Emmi eingestellt, haben es dann aber lange nicht gut verteidigt“, monierte Oytens Coach Sebastian Kohls. Katrin Salkic und Katrin Friedrichs brachten die Gäste mit 2:0 (2.) in Führung. Zwei Zeigerumdrehungen später lag die Sieben von Coach Rogoll erstmals vorne – 3:2 (5.).  Ihre Führung gaben die Gastgeberinnen nicht wieder her. „Wir laufen immer hinterher. Mal sind es drei Tore, mal eins“, haderte Kohls. Die Schlussphase war ein Spiegelbild der gesamten Partie. Nachdem Friedrichs auf 34:33 (59.) verkürzt hatte, machte Nathalie Meinke für die Heimmannschaft den Sieg perfekt. Zehn Sekunden vor Spielende traf Arstens Rückraumlinke mit ihrem achten Siebenmeter den  35:33-Endstand.

Aus Sicht von Gäste-Trainer Kohls gingen die Punkte nicht ganz unverdient an den Gegner. „Wir machen hüben wie drüben mehr Fehler „, stellt er fest. „In der Schlussphase sei dann noch Pech hinzugekommen.“ Bei uns landet ein Ball an der Latte und Arsten zieht im Gegenzug wieder auf zwei Tore weg.“ Malte Rogoll sah es ähnlich: „Oytens Torhüterinnen hatten nicht ihren glücklichsten Tag. Der eine oder andere Wurf von uns ist unglücklich reingeeiert“, befand der Coach des TuS. Die Entscheidung den TuS Komet Arsten nach drei Jahren zu verlassen, hat sich Malte Rogoll nicht einfach gemacht. „Ich habe schon mit mir gerungen. Natürlich gab es auch Situationen, wo Spielerinnen unzufrieden waren und es Diskussionen gegeben hat „, räumt der Coach ein. Die schönen Momente hätten jedoch überwogen. Die Entscheidung würde sich nun aber gut anfühlen.

Nach viereinhalb Jahren als Trainer hatte der damals 27-Jährige 2017 die Frauen der TuSG Ritterhude in Richtung SV Werder Bremen verlassen. Drei Jahre blieb der Bankkaufmann und Vater eines Sohnes bei den Grün-Weißen. Dann folgte er dem Ruf von der anderen Weserseite. Mit den Frauen des TuS Komet  Arsten gelang Malte Rogoll im zweiten Jahr als Meister der Landesliga der Sprung in die Oberliga. Hier  haben die „Kometen“ vier Spieltage vor Saisonende längst den Klassenerhalt in der Tasche. Parallel coacht Rogoll mit Annika Haase beim TuS noch die weibliche C-Jugend in der Oberliga. In der kommenden Saison will Malte Rogoll etwas kürzer treten. „Ich höre mir alles an. Aber viermal in der Woche in der Halle stehen – das kann ich mir aktuell nicht vorstellen.“

Wer sein Amt bei den Frauen des TuS Komet Arsten übernehmen wird, will der Klub zeitnah bekannt geben. Man sei in guten Gesprächen. „Vielleicht können wir schon diese Woche Vollzug melden“, sagt Torsten Uhlenberg, der die Handball-Abteilung des TuS Komet Arsten gemeinsam mit Marco Koschade leitet. Ganz oben auf der Fahndungsliste dürfte beim Rogoll-Nachfolger eine Torhüterin stehen. Theresa Beet, aktuell die Nummer eins zwischen den Pfosten, wird den Klub nach nur einem Jahr wieder verlassen und sich dem SFN Vechta anschließen. Aus der Bundesliga A-Jugend rückt Rückraumspielerin Carla Mattfeld in die Frauen auf. Der ganz große Schub aus dem starken Unterbau würde ausbleiben, erläutert Malte Rogoll. „Viele Spielerinnen studieren auswärts oder planen zunächst ein Auslandsjahr.“

Vier Spiele hat der scheidende Coach mit dem TuS Komet Arsten noch vor sich. Davon geht nur das Derby gegen den SV Werder Bremen II am 24. März in der Vereinssporthalle an der Egon-Kähler-Straße über die Bühne. Die drei anderen Partien bestreitet der TuS Komet Arsten in der Fremde. SG SV Friedrichsfehn/TuS Petersfehn (16. März), ATSV Habenhausen (6. April) und HSG Hude/Falkenburg (13. April) sind die Gegner. Dann ist für Malte Rogoll das Thema TuS Komet Arsten Frauen durch.

Im Klassement der Oberliga Nordsee nimmt der TuS Komet Arsten nach 22 absolvierte Spielen mit der Ausbeute von 17:27 Punkte den zehnten Platz ein. Der SV Werder Bremen II und der SV Höltinghausen  auf den Plätzen acht und neun sind noch in Reichweite. Einen Zähler hinter den Bremerinnen steht der TV Oyten II (16:28). Durch den Sieg am Sonnabend hat die Rogoll-Sieben mit der Drittligareserve in der Tabelle die Plätze getauscht.

Geschrieben von Jürgen Prütt, veröffentlicht im Weser Kurier am 11.03.2024.