Thomas Panitz übernimmt in der kommenden Saison das Traineramt bei den Oberliga-Handballerinnen

Bremen. Am Ende der Saison 2023/2024 gibt Thomas Panitz das Traineramt bei den Handballern der SG Bremen-Ost ab. Fünf Jahre hat der gebürtige Rostocker die Kommandos beim Traditionsclub gegeben. Die Nachfolge ist geklärt: Luke Pehling und Philipp Grieme übernehmen das Amt (wir berichteten). Mittlerweile steht fest: Im Herrenbereich werden sich die Wege von Panitz und seinen Nachfolgern in der kommenden Saison nicht kreuzen. „Panne“ Panitz hat zur nächsten Saison eine neue Herausforderung beim Frauen-Oberligisten TuS Komet Arsten gefunden. Was in Handballkreisen bereits hinter vorgehaltener Hand die Runde gemacht hatte, gab der Klub aus dem Süden der Hansestadt nun auch offiziell bekannt.

Beim TuS Komet Arsten folgt der 50-jährige Panitz auf Malte Rogoll. Dieser hatte die Frauen des TuS Komet in der Landesliga übernommen und während seiner dreijährigen Amtszeit in die Oberliga geführt. Dort stehen die „Kometen“ vier Spieltage vor Ende der Spielzeit auf dem zehnten Tabellenplatz. 18 Punkte hat Malte Rogoll, der dem Verein als Trainer der weiblichen Jugend C erhalten bleiben wird, in 24 Spielen geholt. Keine schlechte Ausbeute für einen Liganeuling. Am viertletzten Spieltag ging es für den TuS Komat Arsten am vergangenen Sonnabend zur SG SV Friedrichsfehn /TuS Petersfehn. Beim Tabellensechsten aus dem Ammerland bewiesen die Gäste nach einem 22:28-Rückstand in der 40. Spielminute Comeback-Qualitäten. Am Ende teilten sich beide Klubs beim 32:32 die Punkte. Mirja Meinke hatte zwei Sekunden vor der Schlusssirene für die Gäste ausgeglichen. „Ich gehe davon aus, dass in den letzten drei Spielen noch ein paar Zähler hinzukommen“, ist Torsten Uhlenberg überzeugt.

Nachdem feststand, dass Malte Rogoll sein Amt abgeben würde, hatte der zweite Vorsitzende der Handballabteilung des TuS Komet Arsten zügig Kontakt zu Thomas Panitz aufgenommen. „Wir waren uns recht schnell einig, es gab aber noch ein paar letzte Details zu klären“, erläutert Uhlenberg.
Man wolle sich in der Oberliga etablieren, nennt Torsten Uhlenberg die Ziele für die kommenden Jahre. Um das zu erreichen, wird in Arsten zukünftig dreimal in der Woche trainiert. „Für eine Oberligamannschaft muss das normal sein“, findet Thomas Panitz. Zwei Drittel der Mannschaft hätten eine zusätzliche Trainingseinheit eingefordert, berichtete der zukünftige Trainer. Am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag will der neue Trainer seine Spielerinnen zukünftig zum Training bitten. Und der Rest der Mannschaft? „Den müssen wir dann halt noch überzeugen“, schmunzelt Thomas Panitz.

Personell ist die größte Baustelle beim TuS nach dem Abgang von Theresa Beet (SFN Vechta) im Tor.  „Eule (Thorsten Uhlenberg, Anm. der Redaktion) und ich sind da dran“, versichert Thomas Panitz. Als Zugang steht Carla Mattfeld aus der eigenen Bundesliga Jugend fest. „Wir sind froh, dass Carla vorangegangen ist und ein Signal gesetzt hat „, freut sich Thorsten Uhlenberg über das Ja-Wort der umworbenen Rückraumspielerin. Ob weitere Spielerinnen aus dem Talentschuppen von Trainerin Tanja Theilig dem Klub erhalten bleiben ist ungewiss. Torsten Uhlenberg: „Die Mädels haben Angebote aus höheren Ligen. Es ist nicht einfach, sie zu halten.“ Derweil lässt sich Thomas Panitz keine Ziele entlocken. „Ich will die Mannschaft erst einmal richtig kennenlernen“, sagt er.

Für Panitz ist das Terrain Frauenhandball nicht gänzlich neu. „Ich habe mal vor über 30 Jahren in Habenhausen die zweite Mannschaft trainiert, erzählt er. Als Trainer bezeichnet sich der in Heiligenrode wohnende Vater einer Tochter als „treue Seele.“ Fünf Jahre hat Panitz die Männer der SG Bremen-Ost trainiert. Davor war der kaufmännische Angestellte im Außendienst beim TSV Daverden tätig. Nach der Saison 2017/2018 war Schluss beim Klub aus dem Kreis Verden. Es war das Ende einer Ära. Neun Jahr hielt die Handball-Ehe zwischen den Grün-Weißen und Panitz. „Wenn es passt, dann bleibe ich lange“, betont Thomas Panitz.

Mit noch nicht einmal 18 Lenzen verließ Thomas Panitz seine Heimat an der Ostsee. „Ich habe in  Rostock die  Sportschule besucht, dann kam das Angebot aus Habenhausen“, blickt er zurück. Dann ging alles recht schnell: Der Youngster überzeugte die Verantwortlichen des ATSV bei einem Probetraining und blieb im Westen. Ein Jahr nach dem Mauerfall hatte der Sport den jungen Handballer von einer Hansestadt in die andere gespült. Bereut habe er den Schritt nicht, versichert Thomas Panitz.

Noch hat Thomas Panitz aber noch eine Mission mit der SG Bremen-Ost zu erfüllen. Er will sich bei der Spielgemeinschaft mit dem Aufstieg in die Verbandsliga verabschieden. Dafür reicht in diesem Jahr aufgrund einer Ligenreform des Verbandes der sechste Platz. „Wer mich kennt, der weiß, dass ich eine Sache vernünftig zu Ende bringe“, sagt Thomas Panitz. Durch zuletzt drei Siegen in Folge ist die SG Bremen-Ost ihrem Ziel vier Spieltage vor Ende der Saison in der Landesliga Nord-Ost ein großes Stück näher gekommen. Am 4. Mai endet die Serie für die Spielgemeinschaft mit einem Auswärtsspiel bei der HSG Bützfleth/Drochtersen. Ab dann gilt der Fokus von Thomas Panitz den Frauen des TuS Komet Arsten. „Ich habe da voll Bock drauf“, versichert der gebürtige Rostocker.

Geschrieben von Jürgen Prütt, veröffentlicht im Weser Kurier am 18. März 2024.