Der TuS Komet Arsten setzt bei der Jugendarbeit im Handball auf Augenmaß und Spaß

Bremen. Das Abenteuer Bundesliga war für die weibliche A-Jugend des TuS Komet Arsten nach einer Spielzeit wieder beendet – und doch nahm das Team von Trainergespann Marina und Marc Albers jede Menge Positives mit. „Wir haben alle 20 Spielerinnen im Kader eingesetzt“, betont die Trainerin, „und es war für uns alle eine ganz tolle Erfahrung, von der wir noch lange zehren werden.“ Derzeit rangiert die Mannschaft in der Oberliga Südost auf dem fünften Tabellenplatz und hofft, dass die Saison im Februar wieder fortgesetzt werden kann.

Die Südbremer stehen mit sämtlichen weiblichen und männlichen Mannschaften zwischen der C-und A-Jugend in den Oberligen. Tanja Theilig betreut gemeinsam mit Ehemann Per die weibliche B-Jugend und ist als aktueller Liga-Primus froh, dass der Verband die Saison fortsetzen ließ. „Es gab nur zwei oder drei Mannschaften, die das nicht wollten“, erklärt die Trainerin, „diese konnten ihre Spiele ohne Probleme  verlegen.“ Nun hofft das Team, an der Verbandsmeisterschaft Anfang April teilnehmen zu können – dafür muss es am Saisonende mindestens den ersten oder zweiten Platz in der Liga belegen. „Wir hoffen, dass die Saison zu Ende gespielt werden kann“, wünscht sich Tanja Theilig.

„Wie sehr wir durch die Unterbrechung aus dem Tritt gekommen sind, werden wir sehen, wenn wir wieder spielen“, führt Malte Rogoll aus. Er betreut mit Annika Haase die weibliche C-Jugend und liegt im Mittelfeld der Oberliga. „Nach vier Siegen in Folge sind wir alle heiß“, versichert Rogoll. Gleichzeitig verweist er – wie auch die übrigen TuS-Trainerinnen und Trainer auf das Hygienekonzept des Vereins. „Alle Spielerinnen und Spieler sind geimpft und werden zudem in den Schulen regelmäßig getestet“, führt Rogoll aus. Sämtliche Trainerinnen und Trainer seien geboostert und Training und Spiele würden unter Einhaltung der „2 G+-Regel“ durchgeführt.

Auch Joran Zivkovic und Stefan Heldt, Trainer der männlichen C-Jugend sind froh, dass das Hygienekonzept des Vereins funktioniert. „Die Gesundheit geht über alles“, erklärt Heldt, „wir schätzen uns glücklich, einen regulären Spielbetrieb gestalten zu können.“ Durch einen Saisonabbruch würde dem TuS-Nachwuchs „ein weiteres halbes Jahr genommen“, befürchtet der Jugendtrainer, „dabei ist jeder einzelne Tag für die Mädchen und Jungen wichtig, um sich kontinuierlich weiter zu entwickeln.“ Im Jugendbereich stehe die Ausbildung der Spieler im Vordergrund, betont Zivkovic, „somit ist die Spielpraxis sehr wertvoll“.

Mehr Durchblick erhofft sich Sandra Gräfe, Trainerin der männlichen C-Jugend und TuS-Spielwartin. „Ich erwarte von der Politik und dem Landessportbund klare Regelungen, die rechtzeitig bekannt gegeben werden“, erklärt sie. „Außerdem erwarte ich eine klare Struktur, derzeit gibt es für jede Liga andere Fristen, da fällt es schwer, den Überblick zu behalten.“ Bislang hätten ihre Spieler stets unter der einhundertprozentigen Zustimmung der Eltern trainieren und spielen können, führt die TuS-Spielwartin aus. Sämtliche Beschlüsse könnten mit etwas Aufwand sowie der Unterstützung von Eltern und in Zusammenarbeit aller Trainer ihrer Einschätzung nach umgesetzt werden.“

Kindern und Jugendlichen sollte die Möglichkeit gegeben werden, ihren Sport weiter auszuführen“, betont sie. Der Spaß am Sport müsse im Vordergrund stehen, sagt sie, „auch wenn Leistungsträger aufgrund von Quarantäne oder einer Erkrankung nicht dabei sein können“. Alle Verantwortlichen versuchen, „die Spiele mit Spaß und der Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung auszutragen“, appelliert Sandra Gräfe, die im schlimmsten Fall ein düsteres Szenario aufzeigt, das letztlich viele Bremer Vereine betreffen könnte: „Vielleicht hören einige Sportler auch auf mit dem Handball, weil sie nicht wieder richtig reinkommen und träge werden ohne die Verpflichtung, zum Training zu kommen.“ Schon jetzt seien viele Trainer und Vereinsfunktionäre ihren Erkenntnissen nach am Limit bei dem Versuch, Mannschaften und Vereinsleben am Laufen zu halten. „Auch hier wird es sicher zum Saisonende zu vielen Abgängen kommen“ befürchtet Gräfe.

Geschrieben von Christian Markwort, veröffentlicht im Weser Kurier am 27.01.2022.