Favorisierte Landesliga-Handballerinnen erobern den zweiten Tabellenplatz
Bremen. Nach der beeindruckenden Machtdemonstration beim 39:25 (19:8)-Heimsieg in der Handball-Landesliga Nord der Frauen gegen den TSV Bremervörde legten die Spielerinnen des TuS Komet Arsten nur drei Tage später in eigener Halle gegen die SG Obenstrohe/Dangastermoor noch einmal nach: Mit 38:26 (15:15) verwies die Mannschaft von TuS-Trainer Malte Rogoll auch das nächste Kellerkind deutlich in seine Schranken – tat sich vor dem Auswärtsspiel beim Spitzenteam VfL Horneburg (Sonntag, 13. November, 16.30 Uhr) allerdings deutlich schwerer. „Die ersten 20 Minuten waren schlicht unterirdisch“, konstatierte Rogoll klar und deutlich, „heute ging das noch einmal gut, aber das wird nicht immer so sein.“
Hatte die TuS-Abwehr gegen Bremervörde im ersten Durchgang noch stabil gestanden und sich erst zum Ende der zweiten Hälfte einige Nachlässigkeiten geleistet, dauerte es gegen den Vorletzten der Tabelle bis zur Halbzeitpause, ehe die Arsterinnen zu ihrem gewohnten Spiel fanden. „Wir waren überhaupt nicht da“, zeigte Rogoll kein Verständnis, bis zur Pause fingen sich seine Spielerinnen allerdings und kamen zum Wiederbeginn wie verwandelt aus der Kabine zurück. Mit einem fulminanten 17:5-Lauf setzten sich die Gastgeberinnen um ihre beiden besten Werferinnen Nathalie Meinke (acht Tore/ein Siebenmeter) und Janna Meyer (8/1) nahezu mühelos von den Gästen ab und sorgten letztlich für klare Verhältnisse. „Mit einem Mal zeigten wir uns in allem deutlich verbessert“, verdeutlichte der Trainer, „allerdings müssen wir über die ersten 20 Minuten Klartext reden, das war nicht das, was ich mir vorstelle.“
Bereits im Spiel zuvor hatte Malte Rogoll einige Mängel ausgemacht, die ihn geärgert hatten: „Gegen Bremervörde fehlte mir in der zweiten Halbzeit die letzte Konsequenz im Abwehrverhalten“, erläuterte er, „dort haben wir die Deckung einfach vernachlässigt, aber vorne so gut getroffen, dass wir am Ende auch verdient gewonnen haben.“ Vor allen Dingen Rückraumspielerin Laura Gatzka (elf Tore) hatte einen guten Tag erwischt und konnte ihre Mitspielerinnen immer wieder mitreißen. Es sei „ein Spiel mit offenem Visier“ gewesen, erklärte Rogoll, „dennoch müssen wir unsere Stärken in Abwehr und Angriff in den nächsten Spielen besser zur Geltung bringen und die Gegner nach Möglichkeit von Beginn an unter Druck setzen“.
Im zweiten Heimspiel binnen gerade einmal drei Tagen stellte Arsten seine Qualität dann auch eindrucksvoll unter Beweis – allerdings erst nach einem kräftigen Einlauf des Trainers, der seinem Ärger bereits in einer frühen ersten Auszeit mit deutlichen Worten Ausdruck verlieh. „Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden, hatten keinen Zugriff in der Abwehr und lagen verdient mit fünf Toren in Rückstand“, resümierte Rogoll.“Jetzt heißt es zügig, die Fehler analysieren und daran arbeiten, bevor es dann am Sonntag nach Horneburg geht.“ Dort wartet mit dem Tabellenvierten ein unbequemer Gastgeber, der defensiv stabil steht und in der Offensive bereits so manchen Gegner zu überraschen verstand. So weist Rogoll denn auch die Rolle des Favoriten von sich, wohl wissend, dass Platz zwei in der Tabelle für seine Mannschaft derzeit lediglich eine Momentaufnahme ist. Vor Beginn der neuen Spielzeit hatte der TuS-Coach explizit kein konkretes Saisonziel ausgegeben, sondern gefordert, „dass wir ein besseres Punkteverhältnis haben wollen, als in der letzten Saison.“ Nach nunmehr etwa einem Drittel der Spielzeit liegt das Team auf Kurs, im Umfeld ist bereits das Wort Aufstieg zu vernehmen, der in der vergangenen Saison bereits möglich gewesen wäre, allerdings in der Endphase verspielt worden war. „Damit beschäftigen wir uns überhaupt nicht“, wiegelte Rogoll umgehend ab.
Arsten: Rieger, Willig; Abbes, Meierhöfer, Zurkuhle, Evers (1), Kahle (2), M. Meinke (2), Hübner (3), Schütte (4), Gatzka (5/3), Lampe (5/1), N. Meinke (8/1), J. Meyer (8/1).
Geschrieben von Christian Markwort, veröffentlicht im Weser Kurier am 10.08.2022.