Landesliga-Handballerinnen profitieren nach ihrem 32:24-Erfolg in Altenwalde von einem Ausrutscher des Elsflether TB
Bremen. Der Liveticker im Online-Portal des Handballverbands Niedersachsen-Bremen (HVNB) dürfte wohl selten zuvor derart frequentiert gewesen sein, wie am letzten Spieltag in der Handball-Landesliga Nord der Frauen. Nachdem der TuS Komet Arsten bereits eineinhalb Stunden vor dem Elsflether TB hatte auflaufen müssen, versammelten sich die Spielerinnen gemeinsam mit TuS-Trainer Malte Rogoll nach dem souveränen 32:24 (16:11)-Erfolg beim TSV Altenwalde vor ihren Handys, um ganz nah dabei sein zu können, als der ETB in seinem Auswärtsspiel bei der HSG Bützfleth/Drochtersen nicht über ein 24:24 (11:11)-Unentschieden hinaus kam – und der TuS dadurch schließlich mit einem Punkt Vorsprung vor Elsfleth ins Ziel hinein hechtete. „Natürlich sind wir alle überglücklich“, freute sich Rogoll, „und wir dürfen auch stolz sein, es war insgesamt eine starke Saison.“
Letztlich hätte sich das Rennen um den Aufstieg über den direkten Vergleich beider Teams gegen Arsten entscheiden können. Das Rogoll-Team hatte sowohl im Hinspiel beim ETB (30:33), als auch im Rückspiel in eigener Halle (31:32) gegen Elsfleth verloren, vor dem Finale lagen beide Teams dennoch punktgleich an der Tabellenspitze. Also war der TuS im Endspurt auf die Unterstützung der HSG angewiesen, natürlich immer vorausgesetzt, die Arsterinnen würden ihre eigenen Hausaufgaben erfolgreich verrichten. Und diese Herausforderung absolvierte Arsten erfolgreich. „Die Mädels haben eine ganz starke Performance hingelegt“, lobte Rogoll, „und nur zum Start in beide Halbzeiten etwas Anlaufschwierigkeiten gehabt.“
Die gesamte Saison über habe seine Mannschaft die meisten Spiele dominiert, letztlich habe sich Arsten einen Patzer weniger geleistet als der ETB, bilanzierte Rogoll. „Wir haben uns den Aufstieg verdient“, betonte der Trainer, „auch wenn wir am letzten Spieltag natürlich auch etwas Glück hatten.“ Das hätte sich das Team allerdings durch seine größtenteils souveränen Auftritte auch redlich verdient, erklärte Rogoll, der mit den lediglich vier Niederlagen und drei Unentschieden in 22 Saisonspielen „sehr gut leben“ könne, wie er versicherte.
Damit die starke Spielzeit letztlich auch mit dem Aufstieg in die Oberliga gekrönt werden konnte, mussten Rogoll und seine Spielerinnen nach ihrem Auswärtssieg in Altenwalde noch einmal bange 60 Minuten über sich ergehen lassen.
„Die letzten zehn Minuten waren einfach die reine Hölle“, gestand Rogoll, „die Spannung war kaum auszuhalten.“ Gerade hatte Elsfleth einen Vorsprung von vier Zählern heraus gespielt, als die HSG zu einem fulminanten Endspurt ansetzte. „Sie hätten auch aufgeben können“, bedankte sich Rogoll in Richtung Stade. Stattdessen egalisierte Nele Quadt knapp fünf Minuten vor Spielende für Bützfleth/Drochtersen zum 23:23. Anschließend konnte Elsfleth nur einen von zwei Siebenmetern verwandeln, sodass Lynn Ellen Bonnekessel in der letzten Spielminute zum 24:24-Endstand traf und den Parkplatz vor der Altenwalder Halle in einen Hort ausgelassen jubelnder Arsterinnen und Arster verwandelte.
Nun war Spontaneität gefordert, räumte Malte Rogoll umringt von seinen Spielerinnen ein. „Wir hatten tatsächlich keine offizielle Meisterfeier geplant.“ Vermutlich würde er nun Team und Trainerstab zu sich nach Hause einladen, erklärte der Meistertrainer, „da werden wir dann gemütlich grillen und den Aufstieg feiern“.
TuS Komet Arsten: Theilig, Willig,Zurkuhle; Abbes (1), Hübner (1), Kahle (1), L. Lampe (1), Brockhoff (2), A. Lampe (2), Evers (4), J. Meyer (5/1), N. Meinke (7), Gatzka (8/4)
Geschrieben von Christian Markwart, veröffentlicht im Weser Kurier am 15.05.2023.