An der „Hanniball-Challenge“ des Deutschen Handball-Bundes nehmen auch Teams von SG Findorff, TuS Komet Arsten und SV Werder teil

Bremen. Die Resonanz war überwältigend: Rund 1700 beteiligte Mannschaften und mehr als 11.500 Kinder hatten an der ersten Auflage der „Hanniball-Challenge“ teilgenommen, mit der der Deutsche Handball-Bund (DHB) das Band zwischen Jugendspielerinnen und -spielern und deren jeweiligen Vereinen festigen wollte. Unter den zahlreichen Teams aus dem gesamten Bundesgebiet und den vielen Schulen mit ihren dritten bis sechsten Klassen nahmen auch die E- und D-Jugendmannschaften des TuS Komet Arsten, von Werder Bremen und der SG Findorff an dem Online-Event teil. Aufgrund der unerwartet positiven Rückmeldungen seitens der Vereine und Schulen hatten die DHB-Verantwortlichen beschlossen, den Wettkampf auch für erste und zweite Klassen sowie für Kindertagesstätten zu ermöglichen.

Vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie und dem dadurch ausgelösten Stopp im Trainings-und Spielbetrieb hatte sich der DHB die „Hanniball-Challenge“ ausgedacht, um die Kinder weiter zur Bewegung zu motivieren und ihre persönliche Entwicklung voranzutreiben. Die erste Auflage wurde im Februar und März ausgetragen und war ein starkes Mittel gegen den handballerischen Stillstand im Lockdown-Modus. Die Mädchen und Jungen nahmen mit großer Begeisterung teil, die Abwechslung vom tristen Alltag fand enormen Anklang.

Bei der Neuauflage des digitalen Wettbewerbs mussten die Kinder nun an insgesamt vier Spieltagen jeweils drei Übungen absolvieren, die ihnen unter anderem von den Frauen der deutschen Nationalmannschaft via Video vorgemacht wurden. Alle älteren  Mannschaften traten in Duellen gegeneinander an. Bei den jüngeren Kindern ging es dagegen nicht um den Wettkampf, sondern vor allem um einen spielerischen Anreiz, um Spaß am Handball zu finden. In insgesamt 36 Übungen konnten die Kleinen ihre Geschicklichkeit, Ausdauer und Kreativität unter Beweis stellen.

Die älteren Mädchen und Jungen gingen am ersten Spieltag der zweiten Auflage auf „Weltreise“, waren „schnell wie der Blitz“ oder mussten sich unter dem Titel „Nord-Ost-Süd-West“ nach den vier Himmelsrichtungen orientieren. Dabei hatten die E-Jugendlichen etwas mehr Zeit und leichtere Aufgaben zu absolvieren als die älteren Spieler. Bei der Weltreise ging es um Koordination, Aufmerksamkeit und Tempo, bei der folgenden Übung standen die Jugendlichen mit dem Rücken zur Wand, warfen den Ball dagegen und mussten ihn – schnell wie der Blitz eben – beim Umdrehen fangen. Anschließend standen Kraft, Geschicklichkeit und Kondition im Fokus.

Die Challenge erstreckte sich über vier Wochen. Obwohl die  Nachwuchshandballer zahlreiche Übungen zu zweit machten, fehlte etwas. „Videokonferenzen und E-Learning waren die Jungs ja schon gewohnt – warum nicht auch sportlich mit anderen Teams via Internet messen“, sagte Arstens Nachwuchstrainer Marco Koschade. „Die Freude, mal wieder einen sportlichen Wettkampf zu bestreiten, war enorm.“ Schließlich stehe gerade beim Nachwuchs die Gemeinschaft im Mittelpunkt, zeigte sich auch seine Vereinskameradin Tanja Theilig betrübt ob der derzeitigen Situation. Die Kadertrainerin der Sportbetonten Schule an der Ronzelenstraße sagte aber auch, „dass wir im Moment so stark daran arbeiten, einen Trainingsplan unter den geforderten Hygienevorgaben zu erstellen, dass wir kaum Zeit für die Challenge hatten“.

Dennoch hätten die kleinen „Kometen“ an allen vier Spieltagen teilgenommen und sich erfolgreich präsentiert. „Wichtiger und schöner als diese Siege zu erzielen, war für das Trainerteam aber der offensichtliche Einsatz, die Konzentration und der Eifer der Jungen und Mädchen“, freute sich auch Komet-Trainerin Marina Albers. Ob als „Ohana Küken“, „Ohana Arsten, Arster Geckos“ oder unter dem Namen „Arster Kometen“ hatten die Jungen und Mädchen aus den entsprechenden Altersklassen ordentlich Spaß.

Die „Findorffer Füchse“ hatten am ersten Spieltag der zweiten Auflage mit 1:4 das Nachsehen gegen die E-Jugendlichen der SG Tübingen. Dafür revanchierte sich das „Wolfsrudel“ der SG Findorff anschließend mit 4:1 gegen die „E-Gröbis“ von der HCD Gröbenzell aus dem oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck. Für die Arster E-„Kometen“ endete die Begegnung mit dem BSV Grün-Weiß Finsterwalde aus Brandenburg mit 1:4. Die „Ohana Küken“ behaupteten sich allerdings mit einem 4:0-Erfolg gegen die männliche E-Jugend der JSG Wallstädt aus Rheinland-Pfalz. Die „Werder Girls“ der weiblichen D-Jugend mussten sich ihren Gegnerinnen vom TV Cloppenburg mit 0:4 geschlagen geben, auch hier kam es lediglich zu einem kurzen Auftritt. „Die Challenge hat uns noch ein paar neue Ideen verschafft“, resümierte Findorffs Trainerin Annika Bartels, „wir tun ja seit Ausbruch der Pandemie alles, um viel Abwechslung in den Alltag der Kinder und Jugendlichen zu bringen.“

Geschrieben von Christian Markwort, veröffentlicht im Weser Kurier am 20.05.2021