SG Findorff bleibt auf Oberligakurs
Findorffs Spielmacherin Andrea Wiegandt eröffnete den Torreigen, von Beginn an entwickelte sich eine rassige Begegnung zweier nahezu gleichwertiger Teams mit enormem Offensivdruck. Gleichzeitig haderten allerdings die Trainer beider Teams mit ihrer Defensive. „Wir hatten uns vorgenommen, unter 30 Gegentoren zu bleiben“, erläuterte Arstens Coach Torsten Uhlenberg in Hinblick auf das torreiche Hinspiel (35:39 aus Sicht der Arsterinnen). Sein Team wollte dafür Revanche nehmen, „allerdings waren wir in der zweiten Hälfte nicht aggressiv genug und haben viele vermeidbare Gegentore bekommen.“ Sein Gegenüber freute sich auf die Fortsetzung einer Erfolgsserie: „Ich habe in Arsten noch nie verloren“, erklärte Corinna Wannmacher, „und diese Serie hält weiter an.“ Gleichzeitig warnte die Trainerin allerdings vor zu großer Euphorie: „Diese Liga ist unheimlich ausgeglichen und es kann immer wieder Überraschungen geben“, betonte Wannmacher, „für eine seriöse Prognose, wer aufsteigt und wer nicht, ist es zu diesem Zeitpunkt der Saison noch viel zu früh.“
Im ersten Durchgang legte Findorff immer wieder vor, das Nachlegen der Gastgeberinnen um Wirbelwind Fenja Schultz (fünf Tore/vier Siebenmeter) und Arstens hoffnungsvolles Nachwuchstalent Natalie Meinke (5/2) kostete viel Kraft. „Im ersten Durchgang haben wir trotz der 19 Gegentore noch ganz gut verteidigt“, lobte Torsten Uhlenberg, „aber in der zweiten Hälfte haben wir zu viele einfache Gegentore zugelassen, weil Kraft und Konzentration nachließen.“
Dieses Momentum nutzte Findorff in Person von Andrea Wiegandt (7/3) und Madita Woltemade (6/1) besonders in der hitzigen Schlussphase zu ihren Gunsten. Allerdings konnte Findorff – sehr zum Ärger der Trainerin – gleich mehrfach einen deutlichen Vorsprung nicht halten und ließ Arsten immer wieder herankommen. „Wir haben in der Abwehr oft zu hektisch agiert“, monierte Wannmacher, „gerade in der engen Schlussphase hätten wir die Übersicht bewahren und bissiger verteidigen müssen.“ Auf der Gegenseite stellte das Trainer-Duo Uhlenberg/Albers wiederholt vermeintliche Fehler seitens der Schiedsrichter fest und klagten vehement darüber, was letztlich zu einer eindringlichen Ermahnung von den beiden Unparteiischen führte.
Fünf Minuten vor Spielende vergab Fenja Schultz von der Strafwurflinie die Möglichkeit zum Ausgleich, im Gegenzug machte es Madita Woltemade per Siebenmeter besser, Findorffs Jule Rump brachte ihr Team schließlich erneut mit drei Toren in Front – und gab damit den Startschuss zum Jubellauf ihrer Trainerin. Torsten Uhlenberg gratulierte fair zu „einem knappen, aber verdienten Sieg“, wollte gleichzeitig aber die Hoffnung auf den Aufstieg nicht beerdigen: „Es sind noch einige Spiele“, konstatierte der Coach, „und in dieser Liga ist ein Ausrutscher einer Mannschaft vor uns immer drin.“ Dem stimmte Corinna Wannmacher ohne Einschränkung zu: „Entschieden ist noch lange nichts, an der Tabellenspitze wird es vermutlich bis zum letzten Spieltag sehr eng zugehen.“
TuS Komet Arsten: Malin Kahle, Lara Kasch; Jarzembowski (4/1), Segieth (2), Meinke (5/2), Frank, B. Schultz (2), Dieckmann, Groen (3), C. Meyer (2), F. Schultz (5/4), J. Meyer, Mirja Kahle (4).
SG Findorff: Kühne, Riecken; Klein, Wannmacher (2), Messer (2), Woltemade (6/1), Wiegandt (7/3), Kramer, Pelz (3), Scholten (4), Rump (1), Schröder, Wessels (3).