Trotz Personalmangel legen die Handballerinnen einen starken Saisonstart hin

Bremen. Fünf Spiele, 4:6 Punkte und zwei wichtige Heimsiege: Die Handballerinnen des TuS Komet Arsten haben in der Regionalliga trotz einer angespannten Personalsituation einen vielversprechenden Saisonstart hingelegt. Trainer Thomas Panitz zieht ein durchweg positives Fazit und zeigt sich „sehr zufrieden“ mit den bisherigen Auftritten seiner Mannschaft in der höchsten Spielklasse des Verbandes Bremen-Niedersachsen.

Das Zwischenziel für die Hinrunde ist im Süden der Hansestadt klar definiert: Zehn Punkte sollen zur Hälfte der Spielzeit auf der Habenseite stehen. Nach der Auftaktniederlage gegen den Titelfavoriten BV Garrel (19:33) zeigte der Aufsteiger, dass in der höheren Liga mit ihm zu rechnen ist. Die beiden Heimspiele gegen den TuS Jahn Hollenstedt (22:20) und die HSG Stade/Fredenbeck (26:22) gestaltete die Panitz-Sieben erfolgreich. „Bis auf das Spiel gegen Garrel war immer etwas drin“, unterstreicht Thomas Panitz.
Bei der jüngsten 26:30-Niederlage beim TV Oyten schnupperte der TuS in der neuen Spielklasse lange am ersten Auswärtssieg. Eine 14:12-Führung zur Halbzeit reichte den Gästen jedoch nicht.

TVO-Rückraumspielerin Anna-Lena Meyer mit einem Doppelpack und Kreisläuferin Jasmin Johannesmann drehten das Derby in Hälfte zwei. In Spielminute 43 führten die „Vampires“ mit zwei Toren – 22:20. Als Meyer mit ihrem sechsten Treffer in Halbzeit zwei auf 28:25 stellte und Madita Woltemade per Siebenmeter an Oytens Keeperin Larissa Gärdes scheiterte, war das Pendel endgültig in Richtung der Gastgeberinnen ausgeschlagen. Beim 20:19 lagen die Arstenerinnen zum letzten Mal in der Begegnung vorne. Durch den Heimsieg steht der TV Oyten nach fünf absolvierten Spielen bei 6:4 Punkten. Thomas Panitz attestierte beiden Teams in der Oytener Pestalozzihalle ein „starkes Regionalligaspiel“, sah jedoch in der Tiefe des Kaders einen entscheidenden Unterschied: „Oyten hatte mehr Möglichkeiten auf der Bank.“

Mangelnde Alternativen

Genau diese mangelnden Alternativen sind nach dem Aufstieg eine „Achillesferse“ des TuS Komet Arsten. Bereits in der Vorbereitung standen Panitz teilweise nur fünf bis sechs Feldspielerinnen im Training zur Verfügung. Die Ausfallliste ist recht lang und schmerzhaft: Neuzugang Johanna Beuße (TV Oyten) zog sich vor dem dritten Saisonspiel beim Hannoverschen SC (23:32) einen Mittelhandbruch zu und fällt den Rest des Jahres aus. Carolin Beuermann legt aus Studiengründen eine Pause ein, und mit Nathalie Meinke fehlt eine weitere Rückraumstütze krankheitsbedingt. „Unser dünner Kader macht es aber sehr gut bis dahin“, lobt Thomas Panitz seine verbliebene Crew. „Besser geht natürlich immer“, räumt der gebürtige Rostocker ein.

Ein Lichtblick ist die Verstärkung durch Linkshänderin Madita Woltemade, die vom TV Oyten kam und mit 27 Toren in den ersten fünf Spielen die interne Torjägerliste anführt. Bei der jüngsten Niederlage im Kreis Verden traf Woltemade zweistellig. Zehn Treffer gelangen der Schwester von Fußball-Nationalspieler Nick Woltemade an ihrer alten Wirkungsstätte. Entlastung in Sachen Personal erhofft sich Thomas Panitz durch Marisa Möller. Die ehemalige Huderin gab ihr Debüt im Heimspiel gegen den TuS Jahn Hollenstedt. Zuletzt fehlte die Rechtshänderin jedoch zweimal urlaubsbedingt.

Die Zahlen offenbaren ein weiteres Manko des Aufsteigers. Gerade einmal 116 Mal hat der TuS Komet Arsten in den bisherigen fünf Spielen getroffen. Was den Angriff angeht, würde seine Mannschaft der Liga hinterherhinken, räumt Thomas Panitz ein. Die vier Punkte auf der Habenseite habe sein Team ihrer guten Defensive zu verdanken, so der Coach. „Gegen Hollenstedt und Stade haben wir wirklich gut verteidigt“, blickt Thomas Panitz zurück. 137 Treffer hat der TuS Komet Arsten bisher kassiert. Nur drei Teams haben weniger Tore zugelassen.

Nächstes Spiel in Badenstedt

Das Zwischenziel – zehn Punkte bis Weihnachten – ist ehrgeizig formuliert, aber erreichbar. Weiter geht es für den Tabellenneunten am 25. Oktober mit einem Auswärtsspiel beim elftplatzierten TV Hannover-Badenstedt II (2:8 Punkte). Beim Gastspiel in der niedersächsischen Landeshauptstadt muss Thomas Panitz erneut improvisieren: Die erfahrene Kreisspielerin Ann-Kathrin Abbes wird fehlen. Das Problem des schmalen Kaders zeigt sich in den Spielen oft mit zunehmender Spieldauer: Während die Gegner durchwechseln und das Tempo hochhalten können, lässt bei den Bremerinnen „mit der Kondition die Konzentration nach“, erläutert Panitz. Die Folge: „Zu viele ganz einfache Fehler.“

Trotz der personellen Widrigkeiten blickt Thomas Panitz optimistisch auf den weiteren Saisonverlauf. „Mit dem BV Garrel und dem Hannoverschen SC haben wir in der Hinrunde schon zwei Gegner von den Top Drei weg“, erläutert der in Heiligenrode wohnende Coach. „Es kommen noch viele Spiele, in denen für uns etwas möglich ist. Alle Spielerinnen ziehen gut mit. Es macht Spaß“, betont Thomas Panitz. Beim Personal hält der Klub die Augen offen. „Bietet sich eine Chance, dann greifen wir gerne zu“, sagt der Trainer Panitz.

Geschrieben von Jürgen Prütt, veröffentlicht im Weser Kurier am 20.10.2025.